Aus der Praxis: Ängste während der Schwangerschaft (Panikstörung)
In der Psychosomatischen Ambulanz stellt sich auf Überweisung der Gynäkologin eine 21-jährige Frau vor. Sie ist in der 26. Schwangerschaftswoche und verspürt zunehmend Angst vor Komplikationen, der Geburt und der „Zeit danach“. Am liebsten möchte sie sich 2x wöchentlich bei ihrer Gynäkologin vorstellen, um zu hören, dass alles in Ordnung ist.
Sie erlebt inzwischen fast täglich Panikattacken. Einzelne Panikattacken kennt sie seit ihrer Jugend. Im Gespräch zeigt sich eine unsichere Partnerschaft und unklare berufliche Perspektive. Die junge Frau kann mit psychotherapeutischer Unterstützung zunehmend verschiedene Ängste identifizieren und benennen und den Hintergrund ihres auf die Schwangerschaft projizierten Sicherheitsbedürfnisses verstehen.
Psychosoziale Unterstützung einschließlich Familienhebamme wird eingeleitet und eine die Bindung zum Kind fördernde Psychotherapie zur Verbesserung der Selbstwirksamkeit und Ressourcenaktivierung begonnen. Die Therapie wird auch nach der Geburt fortgesetzt, um die Bindungsentwicklung zum Kind zu beobachten und zu fördern. Auch der Partner wird in Gespräche mit einbezogen.