Aus der Praxis: Essstörung (Magersucht)
Eine 18-jährige Schülerin leidet seit 3 Jahren unter einer Essstörung mit überwiegend gezügeltem Essverhalten. Das Gewicht beträgt 40 kg, bei einer Körpergröße von 170 cm (BMI 13,8 kg/m²). Sie besucht die 12. Klasse eines Gymnasiums und wohnt bei den Eltern. Sie beschreibt sich als sehr unruhig, beim Fernsehen z.B. müsse sie immer Gymnastik machen, sie treibe mehrere Stunden Sport am Tag. Aus Angst vor einer Gewichtszunahme kontrolliere sie mehrfach am Tag ihr Gewicht und den Taillenumfang. Sie plane ihren Tag zeitlich „sehr eng“. Sie arbeite viel für die Schule und gebe Nachhilfeunterricht, unterstütze die Mutter im Haushalt und beim Einkaufen. Sie „könne sich keine Pause mehr gönnen“, fühle sich überlastet und unter Druck. Von ihrem sozialen Umfeld habe sie sich zurückgezogen und bisher keine Partnerschaft „ausprobiert“. Sie fühle sich terrorisiert durch die ständigen Gedanken an Essen, Figur und Gewicht.