Aus der Praxis: Psychoonkologie (Multiples Myelom)
Eine 70-jährige Patientin mit einer Krebserkrankung des Knochenmarks (Multiples Myelom), die erstmals vor 2 Jahren diagnostiziert wurde.
Aufgrund von Wirbelkörperfrakturen erfolgte initial eine orthopädische Stabilisierung der Frakturen sowie eine Strahlen- und Chemotherapie. Seither lebt die Patientin in der ständigen Angst, dass der Tumor weiter fortschreitet: „Morgen ist es schon wieder soweit, meine Nachsorge steht an. Ich habe ein mulmiges Gefühl.“
In Folge der Chemotherapie kam es zu einer massiven Zunahme der Fatigue-Symptomatik sowie zum Auftreten einer Polyneuropathie mit Kribbelparästhesien und Taubheitsgefühlen an beiden Beinen. Aufgrund der ausgeprägten Fatigue-Symptomatik schlafe sie am Tag mehrere Stunden.
Der Schlaf sei jedoch wenig erholsam und sie fühle sich danach weiterhin müde und schlapp. Es falle ihr sehr schwer alleine zu sein, sie verlasse dennoch kaum noch das Haus, so dass auch der Aktionsradius des Ehemanns erheblich einschränkt sei. Ferner berichtet sie über zunehmende Hoffnungslosigkeit, Interessensverlust und Selbstwertzweifel.