Aus der Praxis: Reaktion auf Belastung (Anpassungsstörung)
Ein 41-jähriger Patient erlitt vor 4 Monaten einen schweren Verkehrsunfall und stellt sich in einer Psychosomatischen Institutsambulanz (PsIA) vor. Er vereinbarte ein Verlaufsgespräch mit einem Arzt, welchen er auf Intensiv-Station in 2 Konsilien kennengelernt hatte. Vor 4 Monaten wurde er dort nach einem schweren Verkehrsunfall versorgt.
Der Patient hatte sich damals u.a. mehre Knochenbrüche zugezogen und seine Milz musste entfernt werden. Der Patient erinnert, dass ihm damals das Konsil-Gespräch auf ITS entlastet habe. Er bekam Raum über seine Ängste und das Gefühl der Hilflosigkeit zu sprechen wurde er durch den Unfall plötzlich aus seinem alten Leben gerissen. Außerdem wurde er sensibilisiert, dass die Seele Zeit zur Verarbeitung braucht.
Er bittet nochmal den ärztlichen Kollegen mit ihm zu schauen, ob er nicht doch eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) habe. In der Rehabilitation habe er mit anderen Betroffnen gesprochen die Beschwerden benannten, die er nun ähnlich an sich wahrnimmt. Im Gespräch wird deutlich, dass der Patient die Kriterien einer PTBS nicht erfüllt, aber eine Anpassungsstörung vorliegt.
Sie vereinbaren 4 weitere Gespräche und die Beschwerden werden deutlich rückläufig, sodass es keine weiteren Psychosomatisch-Psychotherapeutischen Kontakte mehr braucht.