„Rolle von Vertrauen und Resonanz in Krisenzeiten“
„Das Thema des diesjährigen Kongresses „Beziehungen in der Krise – Aufbrüche“ könnte in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und zunehmender Entfremdung kaum aktueller sein. Vom 12. bis zum 14. März 2025 versammelten sich rund 1000 Fachleute der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie, um sich intensiv mit den Herausforderungen der heutigen Zeit auseinanderzusetzen. Drei Tage lang wurde diskutiert, wie Krisen entstehen, wie sie überwunden werden können und welche Rolle Vertrauen und soziale Interaktion in diesem Prozess spielen.
Als Studentin im 10. Fachsemester Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit dem Ziel, eine Facharztausbildung in Psychosomatischer Medizin und Psychotherapie zu absolvieren, hatte ich die Gelegenheit, durch ein Stipendium der Perspektive Psychosomatik an diesem Kongress teilzunehmen. Dies war für mich nicht nur eine wertvolle Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen Studierenden und zukünftigen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch eine Quelle wissenschaftlicher und praktischer Impulse.
Ein besonderer Fokus lag auf den neuesten Forschungsergebnissen, die ein besseres Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche ermöglichten. Besonders prägend waren die Vorträge zum Thema epistemisches Vertrauen und Resonanz. Sie zeigten auf eindrucksvolle Weise, wie zwischenmenschliche Interaktion nicht nur für therapeutische Prozesse von Bedeutung ist, sondern auch für die Weiterentwicklung einer Gesellschaft, die zunehmend von Meinungsdifferenzen und sozialen Spannungen geprägt ist, an Gewicht gewinnt.
Die Teilnahme am Symposium hat meine Überzeugung gestärkt, dass die Psychosomatische Medizin der Fachbereich ist, in dem ich arbeiten möchte. Die Vielseitigkeit des Fachs, das interdisziplinäre Arbeiten und der Fokus auf die körperlich – seelisch – sozialen Wechselwirkungen faszinieren mich. Ein Beispiel hierfür war das Satellitensymposium der DGN zum Thema „Anfallsleiden als paradigmatische Krankheiten der psychosomatischen Neurologie“, bei dem der Mehrwert für die interdisziplinäre Behandlung für den Therapieerfolg herausgearbeitet wurde.
Die Tagung war nicht nur eine Quelle von neuen wissenschaftlichen Impulsen, sondern auch eine inspirierende Gelegenheit, wertvolle Kontakte zu knüpfen und berufliche Perspektiven zu reflektieren. Der offene Dialog zwischen Studierenden, erfahrenen Kolleginnen und Kollegen sowie Expert*innen aus weiteren unterschiedlichen Disziplinen zeigte, wie lebendig und zukunftsorientiert die Psychosomatische Medizin ist.
Die hervorragende Organisation des Kongresses und die Unterstützung durch das Stipendium ermöglichten mir, bereits als Studentin tiefer in das Fachgebiet einzutauchen und mich mit führenden Expert*innen auszutauschen. Diese Erfahrungen haben meine fachliche Orientierung weiter gestärkt und mein Interesse an der Psychosomatischen Medizin vertieft.
Mein Dank gilt den Veranstalter*innen und allen Beteiligten, die zum Gelingen des Kongresses beigetragen haben. Die Vergabe von Kongressstipendien trägt dazu bei, Studierende für die Psychosomatische Medizin zu gewinnen und ihnen wertvolle Impulse für ihre berufliche Entwicklung zu geben.“